Mein Weg zum perfekt abgestimmten Content-Management-System
Content-Management-Systeme (CMS) bilden heute das Fundament fast jeder professionellen Website. Sie ermöglichen es, Inhalte schnell zu erstellen, zu organisieren und zu veröffentlichen. Doch als ich 1999 mit der Entwicklung meines eigenen CMS begann, war von den heutigen Platzhirschen wie WordPress, Contao oder TYPO3 noch kaum die Rede. Mein Ziel war es damals, eine flexible Lösung zu schaffen, die ich individuell auf meine Kunden zuschneiden konnte.
Der Anfang mit FileMaker (1999)
Ende der 1990er-Jahre basierten die meisten Websites noch auf statischem HTML. Veränderungen an Texten oder Bildern mussten umständlich direkt im Code vorgenommen werden, was oft zu Fehlern führte und zeitaufwendig war. Genau hier sah ich die Möglichkeit, ein dynamisches Verwaltungssystem zu entwickeln. Obwohl FileMaker im Kern eine Datenbanksoftware war, bot es mir genügend Spielraum, um damit eine erste Version eines CMS zu realisieren. Diese Lösung ermöglichte es meinen Kunden, Inhalte zu pflegen, ohne selber Programmierkenntnisse haben zu müssen.
Der technologische Sprung zu PHP und MySQL (2001)
Mit dem rasanten Wachstum des Internets erhöhte sich auch der Bedarf an flexibleren, skalierbaren Lösungen. Deshalb wechselte ich 2001 zu PHP und MySQL. Diese Kombination war damals noch vergleichsweise jung, aber schon sehr leistungsfähig. Ich integrierte Funktionen, die in den Anfängen von CMS noch Pioniercharakter hatten:
- Dynamische Seitenverwaltung mit wenigen Klicks
- Nutzerfreundliche Editoren, die ohne HTML-Know-how auskamen
- Datenbankgestützte Strukturen für effiziente und schnelle Inhaltsverwaltung
Dieser technologische Sprung legte den Grundstein dafür, dass mein CMS in den folgenden Jahren wachsen und sich mit den steigenden Anforderungen meiner Kunden weiterentwickeln konnte.
Die letzte Version (2014)
Im Jahr 2014 brachte ich die bislang letzte Version meines proprietären CMS heraus. Die Weiterentwicklung war im Vergleich zu offenen Systemen wie WordPress, Contao oder TYPO3 zwar kostenintensiver, bot meinen Kunden jedoch spezielle Vorteile:
- Maßgeschneiderte Programmierung für ihre individuellen Anforderungen
- Höheres Sicherheitsniveau durch den Verzicht auf weitverbreitete Standardplugins
- Langfristige Kontrolle über die gesamte Struktur, ohne von externen Updates abhängig zu sein
Diese Vorteile überzeugten viele meiner Kunden. Dennoch war mir bewusst, dass sich in der Zwischenzeit die Open-Source-Welt stark weiterentwickelt hatte – und zwar in einem Tempo, das ein einzelner Entwickler nur schwer allein aufrechterhalten konnte.
Warum schließlich der Wechsel zu Contao, TYPO3 und WordPress?
Nach 2014 begann ich, bei neuen Projekten sowie bei bestehenden Kundeninstallationen schrittweise auf Contao, TYPO3 und später auch WordPress umzusteigen. Diese Systeme hatten sich zu stabilen Lösungen entwickelt, die durch ihre offene Entwicklung und große Community schnelles Wachstum und regelmäßige Updates ermöglichten. Dies sparte nicht nur Kosten, sondern vereinfacht auch die Wartung und Erweiterung der Websites:
- Aktive Entwicklergemeinschaft: Probleme werden schnell erkannt und behoben.
- Zahlreiche Plugins und Erweiterungen: Neue Funktionen lassen sich oft ohne großen Programmieraufwand integrieren.
- Hohe Flexibilität: Vom kleinen Unternehmensauftritt bis zum umfangreichen Portal ist fast alles umsetzbar.
Trotz allem: Wann lohnt sich ein eigenes System?
Auch wenn ich heute verstärkt auf etablierte Open-Source-Lösungen setze, bin ich nach wie vor der Meinung, dass ein individuell programmiertes CMS in bestimmten Fällen sinnvoll ist – etwa wenn sehr spezifische Anforderungen bestehen oder extreme Sicherheitsanforderungen erfüllt werden müssen. Individuelle Lösungen bieten größtmögliche Freiheit, sind jedoch mit höherem Aufwand und entsprechenden Kosten verbunden.
Fazit
Mein Weg vom ersten CMS mit FileMaker im Jahr 1999 über die PHP/MySQL-Version bis hin zur letzten proprietären Veröffentlichung 2014 zeigt, wie rasant sich die CMS-Landschaft entwickelt hat. Open-Source-Systeme wie WordPress, Contao und TYPO3 haben inzwischen einen Standard etabliert, auf den ich gerne zurückgreife, wenn es Sinn ergibt. Trotzdem bleibt das Wissen um die Funktionsweise und Programmierung eines eigenen CMS für mich ein wesentlicher Erfolgsfaktor – denn nur so kann ich entscheiden, wann maßgeschneiderte Lösungen wirklich angebracht sind.